Firmen im Porträt: Sartorius fördert Zugang zu Medikamenten

Wissen, was drin steckt: Die Steyler Fair Invest-Fonds investieren unter sozialen und ökologischen Gesichtspunkten in besonders nachhaltige Unternehmen. Unsere neue Artikelserie „Firmen im Porträt“ stellt in loser Folge einzelne Investments in Form eines Steckbriefs vor. Diesmal geht es um das Göttinger Traditionsunternehmen Sartorius AG. Mit seinen Technologien ist Sartorius ein wichtiger Partner für Forscher und Produzenten von Medizinprodukten.

Sartorius entwickelt Medizin-Produkte

Eine weibliche Fachkraft bedient ein Sartorius-Analysegerät

Name: Sartorius AG

Firmensitz: Göttingen

Anteil am Portfolio (Stand: 30. November 2022):

  • Steyler Fair Invest - Equities: 1,25 %
  • Steyler Fair Invest - Balanced: 0,38 %

 

Kurzprofil:

Die Sartorius AG wurde 1870 gegründet. Der im niedersächsischen Göttingen ansässige Pharma- und Laborzulieferer ist mit Stamm- und Vorzugsaktien an der Börse vertreten und u.a. im DAX und im TecDAX vertreten.

Die Sartorius-Gruppe ist global in mehr als 30 Ländern mit Produktions- und Vertriebsstandorten präsent. Gemessen am Umsatz und den erzielten Margen ist die Sparte „Bioprocess Solutions“ besonders wichtig für das Unternehmen. Diese ist in der Mehrheitsbeteiligung Sartorius Stedim Biotech S.A organisiert.

Sartorius versteht sich als Partner der (bio)-pharmazeutischen Industrie. Als solcher bietet das Unternehmen ein breit gefächertes Portfolio von Problemlösungen im Hard- und Softwarebereich an. Ziel ist es dabei, dass Medizinprodukte möglichst schnell und kostengünstig produziert werden können. Beispielhaft sei an dieser Stelle die Produktion von Impfstoffen auf Basis von Messenger-RNA genannt. Abgesehen von der Bedeutung im Kontext der COVID-19-Pandemie wird solchen Medikamenten zum Beispiel auch im Bereich der Tumorbekämpfung eine hohe Bedeutung zugemessen.

Die zweite Sparte “Lab Products & Services“ umfasst die Herstellung von Laborinstrumenten, wie Beispielweise Präzisionswaagen, sowie Verbrauchsmaterialien.

Wirtschaftliche Kennzahlen:

  • Im Geschäftsjahr 2021 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von knapp 3,5 Milliarden Euro.
  • Eindrucksvoll: Zwischen Januar und Juni 2022 stiegen Umsatz und Ertrag gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um mehr als 30 Prozent.
  • Mit einer Börsenkapitalisierung von gut 27 Mrd. Euro ist das Unternehmen unter anderem in DAX und TecDAX repräsentiert.

 

Nachhaltigkeit:

Generell unterscheiden wir bei der Nachhaltigkeitsanalyse von Unternehmen die Sphäre der traditionellen Nachhaltigkeitskriterien und die Beiträge zur Erreichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs). Ersteres stellt den hergebrachten Ansatz im Bereich der Nachhaltigkeitsanalyse dar und dient u.a. der Risikosteuerung in Portfolien. Die „Social Development Goals“ sind demgegenüber thematisch konkreter definiert und stärker in die Zukunft gerichtet. Im Rahmen unseres Nachhaltigkeitsansatzes fordern wir von Unternehmen, beiden analytischen Ansätzen zu genügen.

1) Bewertung hinsichtlich Umwelt, sozialen Faktoren und Unternehmensführung (ESG):

ISS ESG bewertet das Unternehmen hinsichtlich der Kriterien Umwelt, Soziales und Governance überwiegend positiv. Innerhalb seiner Industriegruppe liegt das ISS-Rating von („C; Prime-1“) innerhalb des dritten Dezils, also im oberen Bereich. Besonders positiv beurteilt wird die Säule Governance (B-), gefolgt von Soziales (C+) und Umwelt (C-).

Verstöße gegen globale Normen wie den UN Global Compact liegen nicht vor.

MSCI ESG Ratings bewertet Sartorius mit A, der Status als „Leader“ in der Systematik von MSCI wird knapp verfehlt.

2) Wirkung auf die Nachhaltigkeitsziele (SDG):

Das Unternehmen leistet laut ISS ESG einen begrenzt positiven Beitrag (1,3) zu 9 der insgesamt 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, den sogenannten Social Development Goals. Schwerpunkt ist dabei das Nachhaltigkeitsziel 3 (Gesundheit).

Einschätzung:

Die demographische Entwicklung spricht für eine steigende Bedeutung des Gesundheitssektors. In diesem Bereich stellen die Produkte und Lösungen von Sartorius wichtige Elemente dar. Schön, dass ein heimisches Traditionsunternehmen hier präsent ist.

Andreas Stehr